Buchvorstellung - "Mr. Bashful" von Ednor Mier


Interview mit Ednor Mier


Liebe Edna Schuchardt, ich würde gerne mit einigen allgemeinen Fragen beginnen.


Dabei immer wieder beliebt:

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe mir schon als Kind gerne Geschichten ausgedacht. Irgendwann kam ich auf die Idee, diese Geschichten aufzuschreiben. Das ist zur wahren Passion geworden.  Vor allem war es für mich die beste Möglichkeit, mich aus der Realität zu beamen und in eine Welt zurückzuziehen, zu der nur ich Zugang hatte.


Wann hast du angefangen zu schreiben?


Na ja, wie die meisten Kinder, in der Schule so mit sechs, sieben Jahren – lach. Nee, Spaß beiseite. Mit dem Schreiben von kleinen Geschichten habe ich mit acht, neun Jahren angefangen.


Hast du als Kind selbst gerne gelesen? Wenn ja was für Bücher?


Ich habe Bücher verschlungen. Meine ersten Bücher waren ‚Sonja-Bücher‘. Da ging es um ein kleines Mädchen, das genau so war und aussah wie ich immer sein und aussehen wollte. Brav, klug, blon mit Pferdeschwanz. Ich war nie brav, auch keine besondere Intelligenzleuchte und blon und lange Haare – hahha! Später kamen dann ganz viele andere Bücher hinzu von Karl May bis hin zu den Klassikern.


Findest du heute noch Zeit zum Lesen?


Abends und besonders im Urlaub. Da futtere ich die Bücher geradezu.


Wie entstand der Name „Edna Schuchardt“?


Mein Mädchenname lautet Ednor Schuckhardt.  Das klang mir immer zu hart. Also habe ich aus dem Schuckhardt ein gefälliger klingendes ‚Schuchardt‘ gemacht. Und da ich immer Post und Mails mit der Anrede ‚Herr‘ bekomme, habe ich aus Ednor Edna gemacht. Klingt einfach etwas weiblicher. Na ja, außerdem fand ich den Namen Ednor immer doof.


Wie sieht ein typischer Tag im Leben der Edna Schuchardt aus?


Ich schlafe gerne lange und bin ein Morgenmuffel, daher sollte man nicht vor acht Uhr  mit mir rechnen und mich vor neun Uhr nicht ansprechen – lach. Mein Mann und ich frühstücken, dann gehe ich in mein Büro, arbeite bis eins, halb zwei, kurzer Imbiss, Hundis große Runde Gassi führen, allerdings nur, wenn ich keine dringenden Projekte auf dem Schreibtisch habe. Die meiste Zeit  geht mein Mann alleine mit den Hunden.  Die müssen insgesamt zwischen vier und sechsmal am Tag raus. Ich arbeite dann nochmal bis achtzehn, höchstens neunzehn Uhr und dann ist Feierabend, den wir meistens ganz gemütlich zu Hause oder mit Freunden verleben. Tagesabschluss bildet der letzte Hundegassigang.  


Hast du denn bestimmte Rituale, die du beim Schreiben einhaltest, beispielsweise eine feste Schreibzeit oder eine festgelegte Seitenzahl pro Tag?


Feste Schreibzeit ist von 10.00 bis 18.00 Uhr. Ich schalte meine Computer ein (habe zwei, einen nur zum arbeiten und einen über den der gesamte Internetverkehr läuft), dann checke ich meine Mails, beantworte wichtige Nachrichten, schaue dann auf FB und Twitter nach und spätestens um 11.00Uhr wird am Manuskript gearbeitet.


Hörst du Musik während du am schreiben bist? Wenn ja welche?


Ja, ich brauche Geräusche um mich. Vollkommene Stille macht mich wahnsinnig. Ich höre meistens HR3, die bringen alles, was gerade in ist.


Gibt es etwas, was dich inspiriert?


Musik.  Es kommt schon vor, dass ich mir bestimmte CDs einlege, um in Stimmung zu kommen, z.B. Country, ACDC oder Maffay. Mit der richtigen Musik komme ich manchmal in einen richtigen Schreibrausch.


Gibt es ein besonders schönes/skurriles/lustiges Erlebnis das du als Autorin hattest?


Puh – grübel… Ah ja, bei einer Lesung – ich hatte aus einem meiner Erotikromane gelesen – kam bei der Signierstunde eine ältere Dame so Mitte 70 zu mir und bat mich, eine Widmung in ihr Exemplar zu schreiben. Ich fragte nach ihrem Namen und sie antwortete - ich sag jetzt mal - ‚Hermann‘. Als ich sie verblüfft anstarrte, sagte sie: „Das ist mein Mann, dem schenke ich das Buch, damit er endlich mal sieht, was man im Bett noch so alles miteinander machen kann.“ Da war ich kurzfristig echt sprachlos, nachher habe ich sie bewundert. Toll, wenn man in diesem Alter noch so lebensfroh ist.


Wo schreibst du am liebsten und wie sieht es dort aus? 



Ich schreibe ganz normal in meinem Büro. Das ist mit allem ausgestattet, was in ein Büro gehört einschließlich meines Archivs und jeder Menge Bücher, die ich zum Recherchieren brauche.

 

Was war dein allererster Versuch einen Roman zu schreiben und was ist mit ihm passiert? Ist er veröffentlicht oder schlummert er gut versteckt in einer Schublade?

 

Meine ersten Versuche waren ausgedachte Sonja-Romane.  Ich habe die Geschichten oft weitergesponnen oder ganz neue erfunden. Die habe ich heute natürlich nicht mehr-

 

Wo sammelst du die Ideen für deine Romane? Haben persönliche Erlebnisse Einfluss auf deine Romane?

 

Mein Mann sagt immer, ich sei ein Eichhörnchen, weil ich alles einsammele was ich sehe, höre, erlebe, in meinem Notizbuch notiere oder in meinem Kopf abspeichere und zur gegebenen Zeit wieder raushole.  Die ganze Welt ist voller Geschichten, man muss sie nur aufheben und verarbeiten.

 

Was war das für ein Gefühl, als du das erste Mal dein eigenes Buch gedruckt in den Händen gehalten hast?

 

 

Wahnsinn! Ich habe es gestreichelt wie ein Baby.

 

Hast du ein Lieblingsbuch von dir selbst? Wenn ja welches und warum?

 

Schamlose Gier. Mit dem Stoff bin ich jahrelang ‚schwanger gegangen‘. Immer wieder angefangen, verworfen, liegen gelassen, bis ich endlich den richtigen Einstieg hatte.  Danach hat es nochmal zwei Jahre und unendlich viele Überarbeitungen gedauert, bis das Buch endlich fertig war.

 

 

Wie entstand die Idee zu deinem aktuellen Buch Mr. Bashful?

 

Ich wollte mal keinen Superman-Draufgänger, sondern einen etwas zurückhaltenden Protagonisten beschreiben.  Zum zweiten erstaunte mich das amerikanische Gesundheitssystem gerade auf dem Gebiet der Geburtshilfe. Das läuft dort alles ganz anders ab als hier und auf dem Land ist es noch mal anders.  Zum Glück war meine Nichte in Tacoma damals, als ich mit den Recherchen begann,  gerade schwanger. So konnte ich einiges sozusagen live miterleben, anderes wurde mir von den Frauen dort erzählt. Je mehr ich erfuhr, desto mehr nahm die Idee Gestalt an, einen Roman über eine amerikanische Hebamme zu schreiben.

 

Wie entstanden die Protogonisten, also die einzelnen Charakteren?

 

 

Nun an erster Stelle, nach dem ich eine Romanidee verwirklichen will, steht immer die Frage, wie die Figuren sein sollen, die in meinem Roman eine Rolle spielen. Aus ihren Charakteren entwickelt sich ja letztlich die Handlung.  Welche Eigenschaften muss eine Person mitbringen, um Hebamme zu werden, irgendwann die Sicherheit des Klinikalltags zu verlassen, in einen völlig anderen Staat zu gehen und sich dort  in einer Kleinstadt (für amerikanische Verhältnisse ein Kaff!) selbständig zu machen? Und welche Eigenschaften muss eine andere Person haben, um in diesem Kaff ein kleines Kaufhaus zu leiten? Warum ist sie überhaupt dort und nicht als Manager in irgendeinem großen Unternehmen? Und wieso ist diese Person nicht längst verheiratet? Um da runde Charaktere zu schaffen, lege ich Vitas für meine Hauptpersonen an. Führe Interviews mit ihnen bis ich die Protas kenne als würden sie tatsächlich leben. Diese Vitas helfen mir dann, die Personen für ihre Wesensarten logisch handeln und sprechen zu lassen.

 

 

Hast du einen Lieblings Protagonisten/in aus „Mr. Bashful, der/die dir besonders ans Herz gewachsen ist?

 

Da ist einmal Moira, Davids Mutter. Sie spielt zwar keine große Rolle, ist aber die Queen of family. Sie hat eine gute Menschenkenntnis und einen herrlich trockenen Humor.  Und dann Lynn, die ist so schön durchtrieben. Die  Schufte sind immer die Darlings der Autoren, weil sie alles machen dürfen, was den ‚Guten‘ verboten ist. Ah, und Rose Dunwell, sie hat übrigens ein lebendes Vorbild. Die lässt sich echt nicht die Butter vom Brot nehmen.

 

Gibt es eine Lieblingsszene aus deinen Büchern, welche dir am besten gefällt oder welche dich sehr berührt hat?

 

Die Szene wie Lynn ihren Mann erwischt. Ich denke, dadurch hat der Gute endlich auch etwas Farbe bekommen – lächel.

 

Bist du während des schreiben steilweise über deine eigenen Figuren und deren Entwicklung überrascht?

 

Eigentlich nicht, weil ich sie vorher ja schon sehr genau kennen gelernt habe. Was hin und wieder vorkommt ist, dass ich auf sie sauer bin. Dann sitze ich vor dem PC und schimpfe vor mich hin, etwa „Du blödes Huhn, jetzt wehr dich doch endlich mal!“ oder ich drohe ihnen „Warte nur, am Ende lasse ich dich für deine Bosheiten bezahlen. Kannst dich schon mal freuen.“ Ich bin auch schon mal aufgesprungen und habe „Macht euren Scheiß alleine weiter!“ geschrien. Mein Mann ist dann umgehend los und hat einen Urlaub am Bodensee für uns gebucht.

 

 

Wie geht es für dich weiter? Gibt es neue Ziele? Träume? Wünsche?

 

Oh, ich habe wirklich viel gearbeitet, was mir meine Bandscheiben inzwischen extrem übel nehmen.  Deshalb habe ich vor, nun ein kleines bisschen kürzer zu treten und öfter mal eine Pause einzulegen. Ansonsten gibt es noch Romanprojekte, die ich gerne verwirklichen möchte.  Träume? Mal mit meinem Mann eine Kreuzfahrt machen. Wünsche? Beruflich, dass meine Leserinnen und Leser weiterhin gerne meine Geschichten lesen und privat, dass meine Familie hier und in Amerika gesund bleibt und uns allen nichts Schlimmes passiert.  Ziele? Eine Drehbuchidee verwirklichen.

 

Ist bereits ein Neues Buch in Planung oder schreibst du vielleicht bereits schon an ein neues Buch?

 

Momentan sind zwei Bücher in Planung. Ein Liebesroman und ein Nordseekrimi.

 

Was für Bücher gibt es noch von dir?

 

Insgesamt sind es 11, hauptsächlich Erotis, ein Familienroman und zwei Krimis

 

Gibt es etwas, was du deinen Fans schon lange mal sagen wolltest?

 

Danke, dass ihr mir die Treue haltet.

 

Vielen lieben Dank Edna Schuchardt dafür, dass du dir die Zeit genommen hast diese Fragen zu beantworten. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und ich persönlich freu mich bereits schon jetzt auf weitere Bücher von dir.

 

 

Lieben Dank dir für dein Interesse an meinem Beruf und meinen Büchern.


Homepage von Ednor Mier



Buchvorstellung - "Mr. Bashful" von Ednor Mier



Kurzbeschreibung


„Was, zum Teufel, willst du hinter dem Mond?” Okay, direkt hinterm Mond liegt Eagles-Pike zwar nicht, aber ein pulsierendes Stadtleben sieht anders aus!


Die Bürger der Kleinstadt sind halt etwas speziell, aber immerhin gibt’s Internet und elektrisches Licht! Eine Hebammenpraxis, nee, die braucht man in Eagles-Pike nicht! Tja, sieht nicht so aus als wäre Mandy in Eagles-Pike willkommen – aber halt!


Da gibt es den gut aussehenden, sehr sympathischen David Ellwood, dem das kleine Kaufhaus in der Innenstadt gehört. Als Mann ein echtes Sahnehäubchen, aber leider, leider in Sachen Frauen sehr zurückhaltend. Obwohl er sich auf den ersten Blick Hals über Kopf in Mandy verliebt hat, bringt er es einfach nicht fertig, ihr seine Gefühle zu offenbaren. Dabei hätte er durchaus Chancen bei ihr… Da ist der neue Doc aus anderem Holz geschnitzt. Der wirbt mit Volldampf um Mandys Herz.


Und so hat Mandy bald neben ihren beruflichen Schwierigkeiten noch ein weiteres Problem: Sie findet beide Typen total sympathisch. Für welchen, um Amorswillen, soll sie sich entscheiden?


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