Buchvorstellung "Feuermord. Ostfrieslandkrimi"


Interview mit Susanne Ptak




Liebe Susanne Ptak, ich würde gerne mit einigen allgemeinen Fragen beginnen.



Dabei immer wieder beliebt:



Wie bist du zum Schreiben gekommen?



Es geschah an einem kalten, regnerischen Samstag im November. Ich stand frierend und mit barbarischen Rückenschmerzen auf dem Leeraner Wochenmarkt, um meinen Schafskäse zu verkaufen. Als sich dann noch eine Kundin über meine viel zu hohen Preise beschwerte, überfielen mich plötzlich Mordgelüste. Nach Marktschluss bin ich nach Hause gefahren und habe tatsächlich gemordet – auf dem Papier. So entstand der „Grünlandmord“



Wann hast du angefangen zu schreiben?

Eigentlich schon mit zehn Jahren und zwischendurch immer mal wieder.



Ich habe aber nie ein Buch zu Ende gebracht. Bis zu jenem denkwürdigen Tag im November 2013.



Hast du als Kind selbst gerne gelesen? Wenn ja was für Bücher?



Oh ja, ich habe sogar sehr viel gelesen. Ich denke, ich kenne alle Bücher von Enid Blyton, dann Karl May und jedes Pferdebuch, das ich in die Finger bekam.



Findest du heute noch Zeit zum Lesen?



Leider viel zu wenig! Aber jeden Abend, bevor ich das Licht ausmache, lese ich wenigstens eine halbe Stunde.



Wie entstand der Name Susanne Ptak?



Taufe und Hochzeit :-D



Wie sieht ein typischer Tag im Leben der Susanne Ptak aus?



Typische Tage gibt es bei uns eigentlich nicht. Ich kann noch so schön planen, irgendetwas ist immer: Kein Strom auf dem Weidezaun und ich finde die Ursache nicht, ein Baum der erst Tage nach dem Sturm umfällt, der Nachbar hat plötzlich Zeit, den Schafsmist abzufahren, usw. Meist sind es nur Kleinigkeiten, die aber dann den ganzen Tag lang dauern. 
Wenn aber mal ein Tag so abläuft, wie ich ihn gerne habe, dann sieht der so aus: Nach dem Frühstück werden die Schafe gefüttert. Danach geht es mit unseren beiden Langhaarcollies Connor und Liam in den nahegelegenen Logabirumer Forst. Bei diesem Spaziergang lasse ich mir schon mal das zu schreibende Kapitel durch den Kopf gehen. Nach einem zweiten Kaffee, setze ich mich an den Computer, checke meine Emails und schaue, was bei Facebook so los ist. Danach beginne ich mit dem Schreiben, meist bis zur Mittagszeit. Ich koche dann Mittagessen und wenn es die Zeit erlaubt, gönne ich mir eine Runde auf dem Sofa. Nachmittags noch mal eine Hunderunde und danach ist wieder „Schreibzeit“.  Am Abend dann noch ein Kontrollganz zu den Schafen und gegen 20.00 Uhr ziehe ich mich mit Spinnrad oder Stricknadeln vor den Fernseher zurück.



Hast du denn bestimmte Rituale, die du beim Schreiben einhaltest, beispielsweise eine feste Schreibzeit oder eine festgelegte Seitenzahl pro Tag?



Nein, gar nicht. Ich schreibe, wenn ich Zeit und Ruhe dazu habe. Wenn’s mit der Geschichte „hakt“, mache ich auch mal einen Tag Pause.



Hörst du Musik während du am schreiben bist? Wenn ja welche?



Nein. Wenn ich Musik höre, dann um Musik zu hören. Ich mag Country, allerdings mehr die moderneren Sachen, außerdem Bands wie In Extremo, Subway to Sally oder Saltatio Mortis, aber auch sehr gerne Irish Folk.



Gibt es etwas, was dich inspiriert?



Wetter. Ganz besonders aufziehende Gewitter. Bevor es „kracht“ herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre, so als würde die Natur den Atem anhalten und auf das Kommende warten. Das ist ein bisschen wie ein Krimi.



Gibt es ein besonders schönes/skurriles/lustiges Erlebnis das du als Autorin hattest?



Kein konkretes. Aber ich bin ja auch noch nicht so lange Autorin, das kommt bestimmt noch. Mein Leben ist allerdings insgesamt spannender geworden und wird tagtäglich durch tolle Kontakte zu Lesern und Autoren-Kollegen bereichert.

Wo schreibst du am liebsten und wie sieht es dort aus?

Ich schreibe an einem völlig unspektakulären Ort: Mit dem Laptop am Esstisch in unserem Wohnzimmer, je einen Hund zur rechten und zur linken Seite mit Blick auf die weidenden Schafe.



Was war dein allererster Versuch einen Roman zu schreiben und was ist mit ihm passiert? Ist er veröffentlicht oder schlummert er gut versteckt in einer Schublade?



Es war ein Fantasy-Roman von dem ich die geschriebenen zwei Kapitel tatsächlich noch habe.



Wo sammelst du die Ideen für deine Romane? Haben persönliche Erlebnisse Einfluss auf deine Romane?



Ja, definitiv haben persönliche Erlebnisse Einfluss. In meinen Büchern gibt es sehr viele Landwirte und natürlich geht es auch um deren Probleme, weil ich eben in den letzten Jahren selbst Landwirtin war. Im Grünlandmord habe ich zum Beispiel meine Erfahrung verarbeitet, dass es für Schäfer sehr schwer ist, bezahlbares Pachtland zu bekommen. Manchmal lese ich auch etwas in der Zeitung, von dem ich denke,, dass es ein gutes Thema für einen Krimi ist.



Was war das für ein Gefühl, als du das erste Mal dein eigenes Buch gedruckt in den Händen gehalten hast?



Das muss ich erst noch herausfinden, da es meine Bücher bisher nur als Ebooks gibt. Nein, Spaß beiseite – den „Grünlandmord“ hatte ich im Selfpublishing herausgegeben, bevor Klarant-Verlag mich „entdeckte“, und natürlich auch als gedrucktes Buch. Eigentlich kann man dieses Gefühl gar nicht beschreiben, zumindest nicht mit ein paar Worten. Aber wenn man es auf ein paar Worte reduzieren will, dann sind es Stolz und überwältigende Freude!

 

Hast du ein Lieblingsbuch von dir selbst? Wenn ja welches und warum?

 

Den Grünlandmord und zwar aus dem einfachen Grund, weil er mein erstes Buch ist.



Wie entstand die Idee zu deinem aktuellen Buch „Feuermord“?



Durch Diskussionen mit befreundeten Landwirten über radikale Tierrechtsaktivisten. Das war quasi der „Aufhänger“.



Wie entstanden die Protagonisten, also die einzelnen Charakteren?



Das kann ich gar nicht so genau beantworten. Sie haben sich einfach eingeschlichen.



Hast du einen Lieblings Protagonisten/in, der/die dir besonders ans Herz gewachsen ist?



Die bisher von mir erschienen Ostfrieslandkrimis sind ja eine Serie. Von daher sind meine Hauptprotagonisten immer dieselben. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Martha Lürsen, die stets mit ausgefallener Kleidung von ihren Gewichtsproblemen abzulenken versucht, was ihr nicht wirklich gut gelingt. Ihr weiches Herz verbirgt die bodenständige Frau gerne hinter ihrer schnellen Zunge. Ursprünglich sollte sie eine eher unangenehme Zeitgenossin sein, .doch sie hat sich in eine völlig andere Richtung entwickelt.

 

Gibt es eine Lieblingsszene aus deinen Büchern, welche dir am besten gefällt oder welche dich sehr berührt hat?

 

Ja, aber die kann ich hier nicht beschreiben, denn dann würde ich zu viel aus „Feuermord“ verraten müssen.

 

Bist du während des Schreibens teilweise über deine eigenen Figuren und deren Entwicklung überrascht?

 

Ja, eigentlich ständig. Darum schreibe ich auch ohne Exposé – die machen sowieso, was sie wollen…

 

Wie geht es für dich weiter? Gibt es neue Ziele? Träume? Wünsche?

 

Ich würde gerne endlich mal wieder reisen. Da wir von 2009 bis 2013 eine Schafskäserei betrieben, war an Verreisen gar nicht zu denken. Jetzt, wo nur noch 13 Schäflein zu füttern sind und meine liebe Freundin und Nachbarin sich bereit erklärt hat, diese zu versorgen, wird es wohl bald einmal wieder nach England gehen.

Tja, und Träume? Welcher Autor würde nicht davon träumen, dass eines seiner Bücher einmal verfilmt wird…

 

Ist bereits ein Neues Buch in Planung oder schreibst du vielleicht bereits schon an ein neues Buch?

 

In Planung ist so viel, dass es mir schon beinahe Angst macht!

Zurzeit schreibe ich an einem Krimi, mit einer neuen Protagonistin: Doktor Josefine Elisabeth Brenner, Rechtsmedizinerin im Ruhestand. Sie wird während eines Ferienaufenthalts mit ihrer Enkelin Jessica in Greetsiel in eine Mordserie verwickelt.

Außerdem werden dieses Jahr noch zwei weitere Ostfrieslandkrimis erscheinen, in denen die Holtlander Spinngruppe ermittelt.

Und dann steht schon das Konzept für einen Krimi, für den ich nicht nur Ostfriesland, sondern gleich den Kontinent verlasse. Es wird ein Amish Krimi sein im Stil des einzigen Zeugen. Allerdings wird es in meiner Geschichte die einzige Zeugin sein.

 

Was für Bücher gibt es noch von dir?

 

Bisher sind 6 Ostfrieslandkrimis um die Holtlander Spinngruppe erschienen: Grünlandmord, Hexenmord, Wiekenmord, Rosenmord, Hebammenmord und Feuermord. Außerdem „Ostfriesennebel“ mit 5 Kurzkrimis.

 

Gibt es etwas, was du deinen Fans schon lange mal sagen wolltest?

 

Danke, danke, danke! Danke, dass es euch gibt, dass ihr meine Bücher mögt und mir das auch sagt! Jede Rezension und jeder Kommentar auf meiner FB-Seite verschönert mir den Tag!

 

Vielen lieben Dank Susanne dafür, dass du dir die Zeit genommen hast diese Fragen zu beantworten. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und ich persönlich freu mich bereits schon jetzt auf weitere Bücher von dir.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich für das interessante Interview und für die guten Wünsche, liebe Ramona! Und ich freue mich riesig, dass du dich auf weitere Bücher von mir freust!


Susanne Ptak Facebookseite



Buchvorstellung "Feuermord. Ostfrieslandkrimi"



Kurzbeschreibung


Ein Feuerteufel wütet in Ostfriesland. Nun brennt schon der dritte Hof innerhalb kürzester Zeit und dessen Besitzer Keno Groenewoldt wird tot aufgefunden – ohne Brandverletzungen, sondern erschlagen! Werner und Steffen nehmen die Ermittlungen auf und die Liste der Verdächtigen wird immer länger. Ist Kenos Streit mit Biobauer Theo Kruse eskaliert? Oder steckt Uwe Jörgen, Vorsitzender eines obskuren Tierrechtler-Vereins, hinter dem Mord? Als die Ermittlungen ins Stocken geraten, entschließen sich Martha und Britta zu einem Undercover-Einsatz – und begeben sich dabei in große Gefahr ... 

Eine aufregende Mischung aus friesischer Gelassenheit, ländlicher Intrige und mörderischer Spannung inmitten von Weideland, Wolle, Schafen und guten Freunden.


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