"Dem Selbst entkommen" von Angelika Berger



  Kurzbeschreibung


E L James twitterte am Valentinstag an die Autorin: “Congratulations on your book birthday!”



Angelika denkt zu viel und sie redet zu viel. Ihre früheren Arbeitgeber halten sie für faul und verträumt und den Männern ist sie zu unromantisch. Als ihr das Geld ausgeht, lässt sich auf ein Praktikum bei Aphrodite Media ein, wo die Erotikproduzentin Venetia “etwas wie 50 Shades” mit ihr machen möchte, weil sie sie für eine große Masochistin hält. Angelika möchte dadurch auch herausfinden, wie sie sich fühlt, wenn sie ihren unterschwelligen Unterwerfungstrieb und ihre heimliche Lust an Erniedrigungen und Schmerzen einmal ganz offen auslebt.


Die Filmstudentinnen Sevim und Natascha haben sich als “BDSM Guerilla” auf die Fahnen geschrieben, submissiven und masochistischen Menschen wie ihrer Sklavin Peggy zu ihrem Glück zu verhelfen, und da kommt ihnen das Angebot von Venetia gerade recht. Angelika muss ihnen wochenlang als modernes Aschenputtel aufs Wort gehorchen und alle ihre kreativen Ideen ertragen, die sie meistens von ihr gestohlen haben. Am Set bekommen sie nacheinander unverhofft Besuch von Angelikas Mutter, ihrem Ex-Freund und ihrer Lieblingsfeindin aus Schulzeiten, was zu turbulenten Szenen führt.


Nach dem Ende der Dreharbeiten für die Season 1 der Realityshow bleibt Angelika in der WG der drei Frauen freiwillig in ihrer Rolle als Sklavin und führt für eine intellektuelle Fernsehsendung im Stil von arte und 3Sat ein längeres Gespräch mit Dr. Klug, in dem sie sich für ihre neue BDSM Lebensweise rechtfertigen muss. Sie zieht dabei alle Register ihrer langjährigen Beschäftigung mit dem Thema und beide verlieben sich mit jedem Satz mehr in den Geist des anderen und etwas Neues entsteht.


Der Roman ist “härter” als 50 Shades of Grey, denn Angelika ist masochistischer als Ana. Ein gewisser literarischer Anspruch in der Sprache und die ironische Brechung von Spitzen verhindern aber, dass dies bedrückend und nicht lustvoll wirkt. Viele sonst schwer zu findende Hintergrundinformationen über BDSM als Lebens- und Kunstform werden ganz nebenbei vermittelt und können durch einen detaillierten Anhang vertieft werden.




Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Nina M. (Dienstag, 03 März 2015 09:37)

    Der Klappentext ist viel zu lang, könnte man locker auf ein Drittel kürzen. Das Cover ist leider sehr nichtssagend und einfallslos. Sorry, aber mich spricht es gar nicht an.